Corporate Culture umfasst die gemeinsamen Werte, Normen und Verhaltensweisen, die in einem Unternehmen gelebt werden. Sie prägt die Beziehungen zwischen Mitarbeitern, Vorgesetzten, Kunden und ist entscheidend für den Erfolg und das Wohlbefinden in einem Unternehmen. Damit sehr eng verbunden ist die Fehlerkultur, die den Umgang mit Fehlern, Fehlerrisiken und Fehlerfolgen beschreibt. Konkret beschreibt sie, wie eine Organisation mit Fehlern, Irrtümern und Problemen sowie den daraus resultierenden Konsequenzen umgeht. Man spricht von zwei Arten von Fehlerkulturen:
- Die negative Fehlerkultur, in der nicht die Fehler besprochen und ausgemerzt werden, sondern unnötige Zeit und Energie in die Schuldfrage gesteckt wird. Dies löst aber das Problem nicht und führt zu keinem Lerneffekt.
- Die positive Fehlerkultur, in der die negativen Aspekte in positive Erfahrung umgewandelt werden. Bei der Gestaltung und Etablierung einer solchen offenen Fehlerkultur spielen Führungskräfte und HR-Verantwortliche eine entscheidende Rolle. Sie agieren als Vorbilder, in dem Sie diese Kultur selbst vorleben. Mit diesem Vertrauensvorschuss schaffen sie ein offenes und ehrliches Kommunikationsfeld, in dem Mitarbeiter konstruktive Kritik nicht als Problem ansehen. Sie fühlen sich ermutigt, zu ihren Fehlern zu stehen, daraus zu lernen und sich als Teil des gemeinsamen Erfolges zu sehen.
Eine positive Fehlerkultur ermöglicht Agilität, Innovationen und Transparenz.
In den USA sind Fehler fast schon akzeptiert und werden als Lernchance betrachtet, im Gegensatz zu Deutschland, wo viele Unternehmen eine ambivalente Beziehung zu Fehlern haben.
Wir leben in einer Gesellschaft, die von ständiger Selbstoptimierung geprägt ist und Fehler immer noch als unerwünscht angesehen werden. Fehler verursachen Kosten, Stress und decken unangenehme Wahrheiten auf. Es ist daher nicht überraschend, dass wir Fehler als unangenehm empfinden und sie vermeiden wollen. Dennoch sind Fehler für Mensch und Unternehmen von entscheidender Bedeutung. Denn ohne Risikobereitschaft gibt es keine Innovation, und ohne Fehler kein Lerneffekt und somit kein Fortschritt.