Der unbefristete Arbeitsvertrag ist die häufigste Form des Arbeitsverhältnisses in Deutschland. Er bietet beiden Seiten Planungssicherheit und schafft die Basis für eine langfristige Zusammenarbeit. Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel und hohem Wettbewerbsdruck um Talente gewinnt diese Vertragsform zusätzlich an Bedeutung.
Was ist ein unbefristeter Arbeitsvertrag?
Ein unbefristeter Arbeitsvertrag wird ohne zeitliche Begrenzung abgeschlossen. Das bedeutet: Das Arbeitsverhältnis endet nicht automatisch, sondern nur durch Kündigung, Aufhebungsvertrag oder im Ausnahmefall durch das Erreichen besonderer Bedingungen, wie etwa das Ende einer Probezeit.
Typische Merkmale sind:
Keine Befristung auf einen bestimmten Zeitraum
Kündigung nur unter Einhaltung gesetzlicher oder vertraglicher Fristen
Anwendung des allgemeinen Kündigungsschutzes nach sechs Monaten Betriebszugehörigkeit (§ 1 KSchG)
Somit bietet diese Vertragsform beiden Seiten ein hohes Maß an Stabilität.
Vorteile eines unbefristeten Arbeitsvertrags
Für Beschäftigte:
Planungssicherheit im Berufs- und Privatleben
Schutz vor willkürlicher Kündigung durch das Kündigungsschutzgesetz
Bessere Chancen bei Kreditvergabe oder Wohnungssuche
Für Unternehmen:
Verlässliche Personalstruktur für langfristige Projekte
Stärkere Bindung von qualifizierten Fachkräften
Attraktives Signal an den Arbeitsmarkt und potenzielle Bewerbende
Ein unbefristeter Vertrag zeigt Vertrauen und signalisiert ein ernsthaftes Interesse an einer langfristigen Zusammenarbeit.
Inhalt und Form des unbefristeten Arbeitsvertrags
Ein unbefristeter Arbeitsvertrag sollte immer schriftlich abgeschlossen werden, auch wenn das Gesetz grundsätzlich keine Schriftform verlangt. Denn nur so lassen sich spätere Streitigkeiten vermeiden.
Wichtige Inhalte:
Namen und Adressen der Vertragsparteien
Beginn des Arbeitsverhältnisses
Beschreibung der Tätigkeit
Arbeitsort und Arbeitszeit
Vergütung und Zusatzleistungen
Urlaubsanspruch
Kündigungsfristen
Hinweise auf geltende Tarifverträge oder Betriebsvereinbarungen
Außerdem sind Unternehmen seit 2022 verpflichtet, die wesentlichen Arbeitsbedingungen gemäß Nachweisgesetz schriftlich festzuhalten.
Bedeutung im Personalbereich
Im Personalbereich spielt der unbefristete Arbeitsvertrag eine zentrale Rolle. Er ermöglicht eine verlässliche Personalplanung und erhöht die Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber. Gerade bei der Rekrutierung von Fach- und Führungskräften wirkt sich ein unbefristetes Angebot oft positiv auf die Entscheidung der Kandidaten aus.
Darüber hinaus vereinfacht ein unbefristeter Vertrag die Einbindung von Mitarbeitenden in Entwicklungsprogramme oder langfristige Projekte. Personalabteilungen tragen die Verantwortung, die Verträge rechtssicher aufzusetzen und dabei sowohl die betrieblichen Anforderungen als auch die Interessen der Beschäftigten zu berücksichtigen.
Unterschiede zum befristeten Arbeitsvertrag
Während ein befristeter Arbeitsvertrag automatisch mit Ablauf der vereinbarten Frist endet, bleibt ein unbefristeter Arbeitsvertrag bestehen, bis ihn eine der beiden Parteien kündigt. Zudem genießen Mitarbeitende mit unbefristeten Verträgen umfassenderen Kündigungsschutz.
Befristete Verträge sind nur unter bestimmten Bedingungen zulässig (§ 14 TzBfG). Ohne sachlichen Grund darf eine Befristung maximal zwei Jahre dauern und höchstens dreimal verlängert werden.
Fazit: Der unbefristete Arbeitsvertrag als stabiles Fundament
Ein unbefristeter Arbeitsvertrag schafft Vertrauen und ermöglicht beiden Seiten, langfristig zu planen. Für Unternehmen ist er ein starkes Instrument zur Mitarbeiterbindung, während Beschäftigte Sicherheit und Verlässlichkeit erhalten. Durch klare Verträge, transparente Kommunikation und eine gute Integration der Mitarbeitenden legen Sie den Grundstein für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
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