In Zeiten des Fachkräftemangels und wachsender Arbeitgeberkonkurrenz reicht ein gutes Gehalt allein nicht mehr aus. Unternehmen, die erfolgreich Talente gewinnen und langfristig binden möchten, benötigen ein überzeugendes Gesamtpaket – die sogenannte Employer Value Proposition (EVP). Sie beschreibt, wofür Sie als Arbeitgeber stehen, was Sie einzigartig macht und welchen Mehrwert Sie Mitarbeitenden bieten.
Was ist eine Employer Value Proposition?
Die Employer Value Proposition (EVP) ist das zentrale Nutzenversprechen, das ein Unternehmen potenziellen und bestehenden Mitarbeitenden macht. Sie fasst zusammen, warum Menschen bei Ihnen arbeiten sollten – und nicht bei einem anderen Unternehmen.
Dabei geht es um mehr als Marketing: Eine starke EVP wirkt intern wie extern, schafft Identifikation und verbessert das Arbeitgeberimage.
Bestandteile einer starken Employer Value Proposition (EVP)
Ein überzeugendes EVP basiert auf einer ehrlichen Analyse und einer klaren Kommunikation Ihrer Unternehmenskultur. Es vereint verschiedene Aspekte, wie zum Beispiel:
- Unternehmenskultur und Werte: Wofür stehen Sie? Was ist Ihnen wichtig?
- Karriereperspektiven: Welche Entwicklungsmöglichkeiten bieten Sie?
- Work-Life-Balance: Wie flexibel sind Arbeitszeiten, Homeoffice oder Urlaubsregelungen?
- Vergütung und Zusatzleistungen: Neben dem Gehalt zählen auch Benefits wie Weiterbildung, Gesundheitsangebote oder Mobilitätszuschüsse.
- Sinn und Purpose: Was können Mitarbeitende bei Ihnen bewirken?
Die EVP sollte authentisch sein – sie muss zu Ihrem Unternehmen passen und sich im Alltag tatsächlich widerspiegeln.
Warum ist die Employer Value Proposition (EVP) so wichtig?
Eine starke Employer Value Proposition bringt zahlreiche Vorteile:
- Bessere Positionierung im Arbeitsmarkt
- Höhere Attraktivität für Fachkräfte
- Mehr Bewerbungen durch ein klares Arbeitgeberprofil
- Stärkere Mitarbeiterbindung und geringere Fluktuation
- Höhere Identifikation mit dem Unternehmen
Wie entwickeln Sie Ihre EVP?
Die Entwicklung einer glaubwürdigen EVP erfolgt in mehreren Schritten:
- Ist-Analyse:
Wie nehmen Mitarbeitende Ihr Unternehmen heute wahr? (z. B. über Mitarbeiterbefragungen) - Wettbewerbsvergleich:
Womit positionieren sich andere Arbeitgeber Ihrer Branche? - Kernbotschaften formulieren:
Was sind Ihre Stärken und Alleinstellungsmerkmale? - Integration in die Kommunikation:
Vom Karrierebereich auf Ihrer Website über Social Media bis hin zu Stellenausschreibungen – Ihre EVP sollte überall sichtbar sein. - Regelmäßige Überprüfung:
Stimmen Selbstbild und Fremdbild überein?
EVP und Employer Branding – der Unterschied
Häufig wird die Employer Value Proposition (EVP) mit dem Begriff Employer Branding gleichgesetzt. Dabei handelt es sich um zwei eng verbundene, aber unterschiedliche Konzepte:
- Die EVP ist das inhaltliche Versprechen.
- Das Employer Branding ist die strategische Kommunikation dieses Versprechens nach außen und innen.
Kurz gesagt: Die EVP ist das „Was“ – das Employer Branding ist das „Wie“.
Fazit: Ihre EVP ist das Fundament Ihrer Arbeitgebermarke
Eine gut definierte Employer Value Proposition stärkt Ihre Position im Wettbewerb um Talente. Sie hilft Ihnen, sich klar zu positionieren, die richtigen Zielgruppen anzusprechen und Mitarbeitende langfristig zu halten. Wichtig ist: Ihre EVP muss ehrlich, greifbar und erlebbar sein – dann wird sie zu einem echten Erfolgsfaktor.
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