Elterngeld berechnen

Glossar

Das Elterngeld ist eine wichtige staatliche Unterstützung für frischgebackene Eltern in Deutschland. Es soll dabei helfen, Einkommensverluste nach der Geburt eines Kindes abzufedern. Doch wie berechnet sich das Elterngeld genau? Welche Einkünfte zählen und worauf sollten Sie achten? Dieser Beitrag gibt Ihnen einen klaren Überblick. Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel zu Elternzeit.

Welche Arten von Elterngeld gibt es?

Bevor Sie mit der Berechnung starten, sollten Sie wissen, dass es drei Varianten gibt:

  1. Basiselterngeld – für maximal 14 Monate (bei gemeinsamer Aufteilung)
  2. ElterngeldPlus – doppelte Bezugsdauer bei halbiertem Betrag
  3. Partnerschaftsbonus – zusätzliche Monate bei gleichzeitiger Teilzeitarbeit beider Eltern

Je nachdem, welche Variante Sie wählen, verändert sich auch die Berechnungsgrundlage.

Grundlage der Berechnung: das Nettoeinkommen

Die Höhe des Elterngeldes richtet sich nach Ihrem durchschnittlichen Nettoeinkommen in den zwölf Monaten vor der Geburt bzw. vor dem Mutterschutz. Bei Selbstständigen zählt der letzte Steuerbescheid als Referenz.

Berücksichtigt werden ausschließlich Einkünfte aus Erwerbstätigkeit, also:

  • Gehalt aus nichtselbstständiger Arbeit
  • Einkünfte aus selbstständiger Tätigkeit
  • Lohnersatzleistungen (z. B. Krankengeld oder Kurzarbeitergeld zählen nur teilweise)

Wie viel Elterngeld steht Ihnen zu?

In der Regel erhalten Sie 65 % bis 67 % Ihres wegfallenden Nettoeinkommens, abhängig von dessen Höhe. Je geringer das Einkommen, desto höher der Prozentsatz.

Ein Beispiel:

  • Monatliches Netto vor der Geburt: 2.000 €
  • Elterngeld: ca. 65 % → 1.300 € Basiselterngeld

Der Mindestbetrag liegt bei 300 €, der Höchstbetrag bei 1.800 € im Monat.

Elterngeld bei Teilzeit oder ElterngeldPlus

Wenn Sie während des Bezugs in Teilzeit (bis 32 Wochenstunden) arbeiten, wird das fortbestehende Einkommen angerechnet. Das kann sich auf die Höhe des Elterngeldes auswirken – insbesondere beim ElterngeldPlus.

ElterngeldPlus eignet sich vor allem dann, wenn Sie früh wieder in Teilzeit einsteigen möchten, aber über einen längeren Zeitraum finanzielle Unterstützung benötigen.

Elterngeldrechner nutzen

Um eine möglichst genaue Berechnung durchzuführen, empfehlen wir den offiziellen Elterngeldrechner des Bundesfamilienministeriums.

Er berücksichtigt alle relevanten Faktoren wie Einkommen, Bezugsdauer und Teilzeitarbeit und gibt Ihnen eine individuelle Einschätzung.

Tipps für die optimale Planung

  • Frühzeitig rechnen: Klären Sie frühzeitig, wie viel Elterngeld Sie erwarten können.
  • Steuerklassenwechsel prüfen: In bestimmten Fällen kann ein Wechsel in Steuerklasse III vor der Geburt sinnvoll sein.
  • Bezugsvarianten kombinieren: Überlegen Sie, ob eine Mischung aus Basiselterngeld und ElterngeldPlus für Sie vorteilhaft ist.

Fazit

Die Berechnung des Elterngeldes kann komplex wirken, ist aber mit den richtigen Informationen gut zu bewältigen. Nutzen Sie Online-Rechner, sprechen Sie mit Ihrer Personalabteilung und planen Sie frühzeitig. So sichern Sie sich die maximale Unterstützung in einer der wichtigsten Lebensphasen.